Ein Social Intranet einführen: Die Kunst des Launches Teil 1

Wie starten wir unsere Community richtig? Wie Sie Ihr Social Intranet einführen, beeinflusst wesentlich die Erfolgsaussichten Ihrer Community. Ein schlechter Launch wird dagegen nicht so schnell vergessen. Aber was macht einen guten oder einen schlechten Launch aus? Lesen Sie über die größten Fehler und erfolgreiche Best-Practices und legen Sie Ihren Traum-Launch hin! Im ersten Teil geht es um die richtige Ausgangslage und einige Tricks, die Web-Startups so erfolgreich machen.

1. Kein Launch ohne Kern-Team

Trommeln Sie vor dem Launch ihr Kern-Team zusammen. Web-Startups sammeln vor ihrem Start eine erste (kleine) “kritische” Masse aus dem Kreise der engsten Vertrauten zusammen, die als erste Nutzerbasis fungieren. So sieht das neue Angebot nicht “leer” aus und kann neuen Nutzern erste Aktivitäten darstellen. Diese Strategie wird oft als “FFF-Szenario” bezeichnet, weil die erste Nutzerschaft aus dem Kreise der Family, Friends and Fools (Leichtgläubige, Leichtsinnige) rekrutiert wird.

Was von Web-Startups als “FFF-Szenario” bezeichnet wird, sollten Sie ebenso für Ihre Community umsetzen. Laden Sie vor dem Launch 10 oder besser 30 Kollegen, befreundete Kollegen aus anderen Unternehmen, Mitarbeiter von Kooperationspartnern oder, im Falle einer Intranet-Community, Kollegen aus verschiedenen Abteilungen in Ihre Community ein.

Der wichtigste Aspekt Ihres Kern-Teams sind die Aktivitäten innerhalb der Community noch bevor Sie das Social Intranet einführen! Starten Sie erste Diskussionen mit Ihrem Kern-Team, generieren Sie zusammen mit diesem Team Inhalte und sorgen Sie dafür, dass keine Seite leer ist oder leer aussieht. Ein weiterer wesentlicher Nutzen Ihres Kern-Team-Launches vorab ist das Auffinden von konzeptionellen Schwächen, um Überflüssiges noch schnell über Bord zu werfen, Fehlendes zu ergänzen und Falsches zu korrigieren. Immerhin sollte Ihr Kern-Team ja nicht nur aus direkten Kollegen bestehen, sondern auch die eine oder andere Person dabei haben, die nicht den gesamten Prozess der Community-Konzeption begleitet hat. Dadurch erhalten Sie auch Feedback und Verbesserungsvorschläge von “Außenstehenden”, bevor Ihre Plattform live gestellt wird.

Aber nicht nur die Wochen vor dem Launch sind wichtig. Ans Eingemachte geht es erst richtig in den bangen Stunden und Tagen nach dem Launch. Auch hier ist das Kern-Team von besonderer Bedeutung. Ihr Kern-Team bildet zusammen mit ihrem Community-Manager den Staffelläufer, der als Erstes an den Start geht und die ersten Voraussetzungen für den späteren Erfolg liefert. Sie haben schon Erfahrung mit Ihrem Angebot, haben bereits eigene Ideen entwickelt und Wissen die Möglichkeiten zu nutzen. So können sie vormachen und erklären, was der Geist hinter Ihrem Angebot ist.
Bonus-Idee: Launch-Partner

Noch besser gelingt ein Launch zusammen mit verschiedenen Launch-Partnern. Ganz gleich ob die zu startende Community einen regionalen, thematischen oder demographischen Bezug hat, Ihre Zielgruppe wird sich auch für benachbarte Themen interessieren. Bieten Sie zwei, drei oder sogar mehr Partnern eine Launch-Partnerschaft an. Ihre Partner erhalten Präsenz und Sichtbarkeit, vielleicht sogar eine grafische Darstellung innerhalb der Community, und im Gegenzug bewerben sie dafür Ihren Launch durch ihre Kommunikationskanäle wie z.B. Newsletter, Radiosendungen, Aushänge, Artikel in Publikationen usw.

 

Fazit: Ihr Kern-Team ist essenziell!

Machen Sie sich lange bevor Sie das Social Intranet einführen eine Liste von möglichst vielen vertrauten Personen, die vor dem Launch in Ihrem Kern-Team aktiv werden können. Sprechen Sie vorab und möglichst früh mit diesen Personen, am Besten persönlich oder am Telefon. Bitten Sie um ein konkretes Zeitkontingent, dass die Person bereit ist zu investieren. Auch eine halbe Stunde pro Woche für den Zeitraum von drei Wochen vor dem Launch bis zum Launch selbst ist eine nützliche und gut darstellbare Aktivität. Erklären Sie Ihr Angebot gründlich, senden Sie eine kurze und knackige Erklärung zur Community und welche Funktionen im Mittelpunkt stehen! Lassen Sie dabei keine typischen Prozesse aus. Ihr Kern-Team muss wissen, was bei einem zu kritischen Kommentar zu tun ist, wer bei einer technischen Frage der korrekte Ansprechpartner ist und welchen Standard die Inhalte erfüllen sollen (sprachlich, multimedial etc.).

Reichern Sie Ihr Kern-Team nach Möglichkeit mit bekannten Personen an, die eine Vorbildfunktion tragen. Achten Sie auch darauf, dass die Personen das gesamte Spektrum Ihrer Zielgruppe abdecken sollten! Im schlimmsten Falle melden sich diese Personen nur an und erstellen ein Profil. Auch ohne aktive Beteiligung wirkt ein solches weiteres Mitglied Ihres Kern-Teams positiv auf die kritischen Erwägungen von neuen Besuchern, ob sie sich anmelden sollten.

 

2. Der erste Eindruck zählt: Leben Sie Ihre Ideen vor!

Je mehr Liebe zum Detail und je mehr Mühe Sie sich zum Launch geben, desto schneller entwickelt Ihre Community ein Eigenleben und reguliert sich selbst. Gehen Sie also mit gutem Beispiel voran! Dies beginnt bei etwas profanen wie den Mitglieder-Profilen. Füllen Sie Ihr eigenes Profil perfekt aus, genau so, wie Sie es auch von Ihren Mitgliedern erwarten würden. Dazu gehört ebenfalls ein aussagekräftiges und sympathisches Profilbild. Ebenfalls muss Ihr Kern-Team vollständig ausgefüllte Profile aufweisen können, inkl. Profilbildern! Sollten Ihre Launch-Kollegen aus Ihrem Kern-Team keine Bilder von sich haben, besuchen Sie die Person mit einer Digitalkamera und gehen Sie erst, wenn Sie ein Bild von der Person haben!

Der Hintergedanke dahinter ist einfach aber auch einleuchtend: Warum sollte ich mir Mühe mit meinem Profil geben, wenn die anderen Mitglieder leere Profile haben? Andersherum werden vollständige Profile zu einem Selbstläufer und prägen die Kultur Ihrer Community nachhaltig und kostensparend: Die ersten Neuanmeldungen werden ebenfalls ihre Profile ausfüllen, gelegentlich ist ein freundlicher Hinweis auf der Pinnwand des Mitgliedes hilfreich. Diese neuen Mitglieder wiederum festigen den von Ihnen gesetzten Qualitätsstandard für Profile nachhaltig.

Diese Strategie macht aber nicht bei Profilen halt, sondern fängt dort erst an. Wenn Sie einen Marktplatz starten, dann muss es die ersten 20 Anzeigen bereits geben. Ihre Mitglieder sollen Erfahrungsberichte verfassen und veröffentlichen? Dann muss Ihr Kern-Team die ersten zehn Erfahrungsberichte vor dem Launch veröffentlicht haben. Dies gilt für jede Idee, jeden Bestandteil und jeden Kommunikationskanal Ihrer neuen Community. Nur weil Sie die Idee für schöne Inhalten hatten, heißt dies noch lange nicht, dass Ihre Nutzer Ihre Vision kennen, teilen oder überhaupt verstehen. Denn eine leere Seite oder eine leere Funktion ist wie eine rote Ampel: Keiner möchte die erste Person sein, die sie überquert. Erst wenn die erste Person oder sogar die ersten Personen auf die Straße getreten sind, folgt ein Großteil der anderen Wartenden.


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Bildquelle des Vorschaubilds: Foto von Pexels-User Mike Bird.

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