Arbeitgeberattraktivität

Wie Unternehmen die besten Talente anziehen und halten

Ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, bzw. sich als solcher zu positionieren, ist für viele Unternehmen erstrebenswert. Doch was bedeutet es eigentlich, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, und wie können Unternehmen ihre Attraktivität steigern. Was hat Employer Branding damit zu tun? In diesem Artikel gehen wir diesen Fragen auf den Grund und bieten Ihnen wertvolle Tipps und eine Checkliste, wie Sie die Attraktivität Ihres Unternehmens als Arbeitgeber verbessern können.

Frau auf helllila Hintergrund lächelt den Betrachter an und hält Tablet in der Hand
Autor:in
Olivia Klaes
Datum
20.09.2024
Lesezeit

6 Minuten

Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus?

Arbeitgeberattraktivität beschreibt das Maß, in dem ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird – sowohl von potenziellen Bewerbern als auch von den bestehenden Mitarbeitern. Sie spiegelt wider, wie gut es einem Unternehmen gelingt, sich als attraktive Option im Arbeitsmarkt zu positionieren. Faktoren wie Unternehmenskultur, Vergütung, Work-Life-Balance, Karrieremöglichkeiten und das Ansehen der Marke spielen dabei eine zentrale Rolle. Ein attraktiver Arbeitgeber zieht nicht nur mehr Bewerber an, sondern kann auch die besten Talente langfristig binden. Dies ist besonders in Branchen von Bedeutung, in denen der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte besonders groß ist

Vorteile einer hohen Arbeitgeberattraktivität

Eine hohe Arbeitgeberattraktivität bietet zahlreiche Vorteile, die weit über das reine Personalmanagement hinausgehen:

  • Höhere Bewerberzahlen und bessere Auswahl:
    Attraktive Arbeitgeber erhalten mehr Bewerbungen, wodurch sie eine größere Auswahl an qualifizierten Kandidaten haben. Dies erhöht die Chance, die besten Talente für das Unternehmen zu gewinnen.
  • Reduzierte Fluktuation:
    Mitarbeiter, die sich in ihrem Unternehmen wohlfühlen und die Angebote und die Kultur schätzen, wechseln seltener den Job. Dies spart Kosten für die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter und sorgt für Kontinuität im Unternehmen.
  • Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit:
    Ein attraktives Arbeitsumfeld trägt zur Zufriedenheit der Mitarbeiter bei, was sich positiv auf die Motivation, Produktivität und das Betriebsklima auswirkt.
  • Verbesserung des Unternehmensimages:
    Ein Unternehmen, das als attraktiver Arbeitgeber gilt, stärkt auch seine Marke. Dies kann positive Auswirkungen auf Kunden, Geschäftspartner und die öffentliche Wahrnehmung haben.
  • Wettbewerbsvorteil:
    In hart umkämpften Märkten kann eine starke Arbeitgebermarke den entscheidenden Unterschied ausmachen und dazu beitragen, dass das Unternehmen langfristig erfolgreich bleibt.

Arbeitgeberattraktivität im Wandel der Zeit

Die Anforderungen und Erwartungen von Arbeitnehmern haben sich im Laufe der Zeit stark verändert. Was früher als attraktiv galt, ist heute oft nicht mehr ausreichend. Insbesondere der Generationswechsel hat dazu geführt, dass neue Werte und Prioritäten in den Fokus gerückt sind.

Generation X und Babyboomer

Diese Generationen legten und legen immer noch, großen Wert auf Arbeitsplatzsicherheit, eine gute Bezahlung, Aufstiegsmöglichkeiten und “Statussymbole” wie bspw. Firmenwagen oder das obligatorische Eck-Büro mit Fensterfront. Langfristige Bindungen an den Arbeitgeber waren die Regel, und Unternehmen konnten mit klassischen Benefits wie Altersvorsorge und Boni punkten.

 

Generation Y (Millennials)

Die Millennials brachten als erste Generation der Digital Natives neue Erwartungen mit. Sie legen großen Wert auf Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Unternehmenskultur und vor allem die Sinnhaftigkeit der Arbeit sind für diese Generation besonders wichtig.

 

Generation Z

Die jüngste Generation am Arbeitsmarkt, die Generation Z (geboren ab etwa 1997), fordert noch mehr Flexibilität und digitale Arbeitsumgebungen. Sie suchen nach Arbeitgebern, die nicht nur innovative Technologien und Arbeitsweisen bieten, sondern auch soziale Verantwortung übernehmen. Für sie sind Diversität, flexible Arbeitsort- und zeitmodelle, Inklusion und Nachhaltigkeit entscheidende Faktoren bei der Wahl des Arbeitgebers.

Checkliste

Das macht einen Arbeitgeber attraktiv

Um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, sollten Unternehmen folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Unternehmenskultur
    Eine positive, offene und wertschätzende Unternehmenskultur ist das Fundament jeder attraktiven Arbeitgebermarke. Mitarbeitende wollen sich weiterentwickeln. Bieten Sie klare Karrierepfade, Weiterbildungsmöglichkeiten und Mentoring-Programme an.
  • Work-Life-Balance
    Flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Optionen und Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sind heute unverzichtbar.
  • Vergütung und Benefits
    Eine faire und wettbewerbsfähige Vergütung ist ein Muss. Zusatzleistungen wie Gesundheitsprogramme, Altersvorsorge und Freizeitangebote erhöhen die Attraktivität.
  • Sinnstiftende Arbeit
    Mitarbeiter möchten das Gefühl haben, dass ihre Arbeit einen Beitrag leistet. Kommunizieren Sie die Mission und die gesellschaftliche Verantwortung Ihres Unternehmens klar.
  • Innovative Arbeitsumgebungen
    Moderne und gut ausgestattete Arbeitsplätze sowie die Nutzung neuer Technologien sind für viele Mitarbeiter attraktiv.
  • Transparente Kommunikation
    Offene und ehrliche Kommunikation fördert das Vertrauen und die Loyalität der Mitarbeiter.

Arbeitgeberattraktivität messen

Um die Attraktivität als Arbeitgeber zu messen, gibt es verschiedene Methoden und Tools. Diese unterscheiden sich, je nachdem, ob die interne Arbeitgeberattraktivität (bewertet durch die Mitarbeiter) oder die externe Arbeitgeberattraktivität (bewertet durch Bewerber und andere Stakeholder) betrachtet wird. Oftmals erweist sich auch eine Kombination verschiedener Methoden als sinnvoll.

  • Mitarbeiterbefragungen: Regelmäßige Umfragen bieten Einblicke in die Zufriedenheit und Erwartungen der Mitarbeiter.
  • Feedback-Systeme: Offene Feedback-Kultur, in der Mitarbeiter ihre Meinung äußern und Verbesserungsvorschläge machen können.
  • Employer Branding KPIs: Kennzahlen wie Fluktuationsrate, Bewerberzahlen und die Qualität der Bewerbungen geben Aufschluss über die Arbeitgeberattraktivität.
  • Externe Bewertungen: Plattformen wie Kununu oder Glassdoor bieten wertvolle Einblicke in die Außenwahrnehmung des Unternehmens.

Arbeitgeberattraktivität steigern

Um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern, sollten Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreifen. Beispiele sind:

  • Optimierung der Unternehmenskultur: Fördern Sie eine Kultur der Offenheit, Wertschätzung und Innovation.
  • Anpassung der Benefits: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Angebote und passen Sie diese an die Bedürfnisse der Mitarbeiter an.
  • Förderung der Work-Life-Balance: Bieten Sie flexible Arbeitsmodelle und unterstützen Sie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
  • Investition in Weiterbildung: Schaffen Sie Programme, die die persönliche und berufliche Entwicklung Ihrer Mitarbeiter fördern.
  • Stärkung der Internen Kommunikation: Sorgen Sie für transparente und offene Kommunikationswege innerhalb des Unternehmens.
  • Arbeitgebermarke pflegen: Kommunizieren Sie Ihre Stärken und Werte klar nach außen und bauen Sie eine starke Employer Branding Strategie auf.

Fazit

Arbeitgeberattraktivität als Schlüssel zum Erfolg

Arbeitgeberattraktivität ist mehr als nur ein Trend – sie ist ein entscheidender Erfolgsfaktor in der heutigen Arbeitswelt. Unternehmen, die als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden, profitieren von einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit, einer stärkeren Bindung von Talenten und einer besseren Positionierung im Wettbewerb. Durch eine gezielte Analyse, kontinuierliche Verbesserungen und die Anpassung an die sich wandelnden Erwartungen der Arbeitnehmer können Unternehmen ihre Arbeitgeberattraktivität nachhaltig steigern und sich so für die Zukunft wappnen.

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