Viele Unternehmen sehen sich im Moment mit den Herausforderungen der Digitalen Transformation konfrontiert. Sie wissen, dass sie sich verändern müssen um den Herausforderungen gewachsen zu sein, aber nicht wie. Wir zeigen Ihnen, welche Kompetenzen Digitale Transformation erfordert und wie Sie diese erreichen.

Fehlannahme: Bei der Digitalen Transformation geht es nur um Technologie

Zunächst gilt es mit einer weitverbreiteten, aber falschen Annahme aufzuräumen: Bei der Digitalen Transformation geht es nicht nur um die Implementierung von Technologien. Diese ist zwar eine notwendige Bedingung, allerdings keine hinreichende. Es geht nicht darum, die eigenen Arbeitsabläufe und Denkweisen irgendwie so zurecht zu rücken, dass sie mit den neuen Tools in Einklang stehen. Vielmehr muss jeder Einzelne verstehen, wie die neue Technologie ihn bei dem unterstützt, was er sowieso tun muss. Man kann neue Technologien nicht einfach überstülpen und hoffen, dass sich damit alles von selbst erledigt. Ein Versuch der Digitalen Transformation nach dem Motto: „Hier, neue Technologie. Und jetzt arbeiten!“ wird scheitern. Es erfordert in verschiedenen Bereichen Kompetenzen, um die Digitale Transformation erfolgreich gestalten zu können.

Welche Kompetenzen Digitale Transformation wirklich erfordert

Die Grafik zeigt, in welchen Bereichen Unternehmen sich verändern müssen, um der Digitalen Transformation gewachsen zu sein. Viele dieser Bereiche gibt es auch in klassischen, post-industriellen Unternehmen bereits. Für die Digitale Transformation müssen sie jedoch neu gedacht werden.

Im Folgenden erklären wir die einzelnen Aspekte und was diese Kompetenzen für die Digitale Revolution in Ihrem Unternehmen mit sich bringen:

Neue Arten der Führung

Da die meisten neuen Technologien ein weitgehend nicht-hierarchisches und wissensbasiertes Zusammenarbeiten ermöglichen, muss der Führungsstil innerhalb des Unternehmens verändert werden. Wichtig ist hier vor allem der Wandel hin zu einer strategischen Führung, die versteht, dass die Erfolge von neuen, insbesondere sozialen, Technologien sich langfristig bemerkbar machen. Eine Führungsebene, die jede neue Technologie, die sich nicht innerhalb von drei Monaten komplett bewährt, wieder abschafft ist undenkbar. Führungskräfte in Unternehmen müssen sich damit abfinden, dass die Digitale Transformation eine Frage des wann, nicht des ob ist und sich dieser Realität stellen. Hierfür ist jedoch eine gewisse Geduld vonnöten. Die strategische Führung ist eng verbunden mit der Vision eines digitalen Unternehmens.
Sie wird ergänzt durch die taktische Führung. Auch in diesem Bereich sind Kompetenzen für die Digitale Revolution dringend nötig. Bei dieser Art der Führung geht es sowohl um die Vision, als auch um deren Ausgestaltung. Hier geht es vor allem darum, das institutionelle Setting des Unternehmens an die Technologie anzupassen. Fragen, die sich in diesem Bereich stellen sind unter anderem:

  • Welche Auswirkungen hat die Digitale Transformation auf unser Personal-Management?
  • Sind wir bei der Nutzung von neuer Software auf der sicheren Seite?
  • Wie stellt sich die Führungsebene in internen und externen Sozialen Netzwerken dar?

Diese Fragen stellen sich in einem klassischen Unternehmen nicht oder nur teilweise. Sie zu bedenken und zu beantworten ist unbedingt nötig, um der Digitalen Transformation kompetent entgegen zu treten.

Unternehmensübergreifende Governance

Unter Corporate Governance versteht man die Kontroll- und Steuerungsstruktur innerhalb des Unternehmens. Zu ihren Grundprinzipien zählen Rechenschaftspflicht, Verantwortlichkeit, Transparenz und Fairness. Diese sind in Richtlinien, Prozessen und Hierarchien verankert. Da die Technologien der Digitalen Transformation mehr Kommunikation und übergreifende Zusammenarbeit ermöglichen, müssen Entscheidungen über die Unternehmensstruktur überdacht werden. Klassische Hierarchien funktionieren nur noch bedingt und sollten abgeflacht werden. Eine größere Transparenz ist in Zusammenhang mit unternehmensinternen Intranets von größter Relevanz, damit diese sich als Dreh- und Angelpunkt der Unternehmenskompetenz etablieren können. Als Kernpunkte einer Governance-Strategie ergeben sich deshalb das Überdenken der Hierarchien und die Aktivierung und Stärkung aller Kollegen.

Digitale Kompetenzen ausbauen

Alle Kollegen müssen in der Lage sein, mit den neuen Technologien genau so selbstverständlich umgehen zu können wie mit den vorherigen. In diesem Zusammenhang ist oft die Rede von der flüssigen Beherrschung der neuen Medien. Insgesamt müssen hier vier Kompetenzen für die Digitale Transformation vermittelt werden. Es handelt sich hier um hierarchische Komponenten, eine Kompetenzstufe kann nur erreicht werden, wenn die vorherigen Kenntnisse schon vorhanden sind:

  • Verständnis für die Digitale Ära: Wissen und Verständnis für große Konzepte wie Soziale Netzwerke, Content Curation und cloud-basierte Speicherung muss überall dort, wo damit gearbeitet wird, vermittelt werden.
  • Umgang mit neuen Tools: Hier geht es um Software-Anwendungen jeglicher Art. Von E-Mails über Social Intranets bis hin zu CRM-Systemen, neue Software, die genutzt wird sollte verstanden werden.
  • Umgang mit Sozialen Technologien: In modernen Unternehmen wird gebloggt, getwittert und in Intranets und Wikis diskutiert. Welche Kompetenzen Digitale Transformation hier wirklich braucht, hängt vom Unternehmen ab.
  • Fähigkeiten zum digitalen Engagement: Neue Technologien dürfen nicht willkürlich eingesetzt werden. Die Kollegen brauchen ein Gefühl dafür, welche Technologie zu welcher Art des Arbeitens oder Kommunizierens braucht.

Weiterbildung und Training für alle Kollegen

Damit Digitale Kompetenzen erlangt werden kann, sind Weiterbildungen und Training nötig. Viele der neuen Technologien sind so intuitiv, dass „learning by doing“ in der Theorie kein Problem darstellt. Um die tiefergehenden Funktionen von Software zu verstehen geht es jedoch meist nicht ganz ohne Training. Dieses muss jedoch nicht klassisch nur in einem Workshop stattfinden, sondern kann oftmals auch durch Onboarding-Prozesse oder Video-Tutorials vermittelt und ergänzt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass auch definiert wird, wann welches neue Tool zum Einsatz steht und in welchem Verhältnis die Technologie zum Governance-Ansatz und den strategischen Zielen des Unternehmens steht.

Change Management nicht außen vor lassen

Die Digitale Transformation erfordert Kompetenzen, die einen Blick über den Tellerrand benötigen. Es ist nötig, umzudenken und Kommunikation und Zusammenarbeit neu zu gestalten. Dasselbe gilt für eine Vielzahl an Prozessen innerhalb des Unternehmens. Wenn Change Management außen vor gelassen wird, können neue Technologien nicht zielführend eingesetzt werden. Die Digitale Transformation kann als ein evolutionärer Prozess gesehen werden, der das ganze Unternehmen verändert. Wird dieser Fakt außer Acht gelassen, ist ein Scheitern vorprogrammiert.

Strategische Ziele definieren und kommunizieren

Die strategischen Ziele sind das Fundament der Digitalen Transformation. Wenn nicht klar ist, warum sie vollzogen wird, wird sie auch nicht erfolgreich sein. Sie gibt den Rahmen für all diese Schritte und Anpassungen vor. Von größter Relevanz ist deshalb, dass alle –und insbesondere das Management- die Unternehmensziele kennen und sich mit ihnen identifizieren können. Die großen Veränderungen und neuen Kompetenzen, die die Digitale Transformation erfordert, werden nur dann nachhaltig und bereitwillig umgesetzt und erlernt, wenn die Kollegen hinter ihnen stehen. Die intrinsische Motivation der Kollegen spielt hierbei eine große Rolle. Deshalb sollten diese Ziele auch immer klar und offen kommuniziert werden.

Der Weg zu einer neuen Unternehmenskultur

All diese Aspekte sind in die Unternehmenskultur eingebettet. Diese verändert sich nicht von heute auf morgen. Die Digitale Transformation ist ein Prozess, nicht ein einzelner Schritt, den man kurz machen kann, um in der Digitalen Ära anzukommen. Es ist von größter Notwendigkeit, dass Prozesse mit den neuen Technologien abgeglichen und synchronisiert werden. Weiterhin sind Anpassungen im Personal-Management und bei der Definition wichtiger Unternehmenskennzahlen vonnöten. Die Digitale Transformation muss deshalb ganzheitlich betrachtet und umgesetzt werden.

 

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