Krisenmanagement – Eine umfangreiche Erklärung + Tipps
Warum es für Organisationen so wichtig ist
Unternehmen sind in der heutigen dynamischen Geschäftswelt stetig mit verschiedenen Arten von Krisen konfrontiert, die ihre Reputation und Handlungsfähigkeit gefährden können. Daher ist ein effektives Krisenmanagement entscheidend, um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Auswirkungen einer Krise so gering wie möglich zu halten. Im Folgenden geht es daher um die Grundlagen und Bereiche des Krisenmanagements in Unternehmen.
Definition Krise: Was heißt das eigentlich?
Eine Krise ist eine unvorhergesehene, oft plötzliche Situation, die eine erhebliche Bedrohung für eine Organisation, eine Gemeinschaft oder Einzelpersonen darstellt. Sie erfordert schnelles und entschlossenes Handeln, da sie potenziell den Ruf, die finanzielle Stabilität oder das Wohlergehen der Betroffenen gefährden kann. Bezogen auf Unternehmen handelt es sich bei einer Krise um “unterschiedlichste Phänomene im Leben einer Unternehmung, […] die zumindest aus Sicht der betroffenen Unternehmung als Katastrophe zu bezeichnen sind”. Eine Krise wird meist durch folgende Kriterien beeinflusst: Unvorhersehbarkeit, Bedrohung, Zeitdruck, Unsicherheit und öffentliches Interesse.
Was ist Krisenmanagement? – Eine Definition
“Krisenmanagement bedeutet Führung (Planung, Steuerung und Kontrolle) zur Vorsorge, Vermeidung und Bewältigung überlebenskritischer Prozesse in Unternehmungen.” Krisenmanagement ist damit ein Prozess, durch den Unternehmen auf unerwartete Ereignisse oder Situationen reagieren, die das normale Funktionieren des Unternehmens ernsthaft beeinträchtigen können. Diese Krisenereignisse können interne oder externe Ursachen haben und reichen von Naturkatastrophen, über technische Ausfälle, bis hin zu Reputationsverlusten oder juristischen Problemen. In Zeiten von Social Media können mitunter auch sogenannte “Shitstorms” Auslöser einer Unternehmenskrise sein.
Krisenmanagement einfach erklärt
Diese Aspekte sind zentral
Das Ziel des Krisenmanagements besteht darin, die Auswirkungen einer Krise zu minimieren, das Unternehmen und dessen Reputation zu stabilisieren und eine schnelle Erholung zu ermöglichen, sodass das Unternehmen seine Handlungsfähigkeit wahrt. Dies umfasst die Planung, Vorbereitung, Reaktion und Erholung im Falle einer Krise sowie die Implementierung von Strategien zur Vorbeugung zukünftiger Krisen. Ebenfalls spielt die Evaluation der Krisenmaßnahmen eine tragende Rolle. Krisenmanagement beinhaltet auch die Koordination von Ressourcen, die Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern als sogenannte Krisenkommunikation sowie die kontinuierliche Bewertung und Verbesserung der Reaktionsfähigkeit des Unternehmens. Im Gegensatz zum Problemmanagement, bzw. dem sogenannten “Issue-Management”, was von seiner Ausrichtung her proaktiv ausgerichtet ist, ist Krisenmanagement als reaktives Handeln im Krisenfall zu verstehen.
Reaktives Krisenmanagement
Reaktives Krisenmanagement bezieht sich auf die Maßnahmen, die ergriffen werden, sobald eine Krise bereits eingetreten, bzw. akut ist. Reaktives Krisenmanagement steht somit im Gegensatz zum präventiven Krisenmanagement, das sich wiederum auf die Vorbereitung und Vorbeugung von Krisen konzentriert.
Beim reaktiven Krisenmanagement geht es darum, schnell und effektiv auf eine akute Krise zu reagieren, um Schäden zu minimieren und die Situation unter Kontrolle zu bringen. Dabei ist es entscheidend, dass das Krisenteam umgehend aktiviert wird, klare und konsistente Botschaften kommuniziert und alle relevanten Stakeholder zeitnah informiert werden. Ein wichtiger Aspekt ist die laufende Bewertung der Situation, um die Kommunikationsstrategie anzupassen und sicherzustellen, dass die getroffenen Maßnahmen wirksam sind. Reaktives Krisenmanagement erfordert Flexibilität, schnelles Handeln und eine klare Führung, um die Krise zu bewältigen und den normalen Betrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen.
Krisenmanagement in Unternehmen
Was ist eine Unternehmenskrise und worauf kommt es an?
Bevor wir uns mit dem Krisenmanagement in Unternehmen befassen, ist es wichtig zu verstehen, was eine Unternehmenskrise überhaupt ist. Eine Unternehmenskrise kann als eine plötzliche oder langsam aufkommende Situation definiert werden, die das normale Funktionieren des Unternehmens ernsthaft beeinträchtigt und seine Reputation, seine finanzielle Stabilität oder seine Geschäftstätigkeit gefährden kann. Die Krisen können dabei verschiedene Ursachen haben, darunter interne Probleme wie Fehlmanagement, Produktionsausfälle oder Rechtsstreitigkeiten, aber auch externe Faktoren wie Naturkatastrophen, wirtschaftliche Turbulenzen oder negative Medienberichterstattung.
Eine Unternehmenskrise kann sich in vielfältiger Weise manifestieren, angefangen von operativen Problemen und finanziellen Schwierigkeiten bis hin zu Reputationsverlust und juristischen Konsequenzen. Unabhängig von ihrer Natur können Krisen das Vertrauen der Stakeholder erschüttern, die Produktivität und Effizienz des Unternehmens beeinträchtigen und langfristige Schäden verursachen, wenn sie nicht angemessen bewältigt werden. Das Krisenmanagement in Unternehmen ist daher besonders darauf ausgerichtet, den Schaden für die Organisation so gering wie möglich zu halten.
Arten von Krisen
Welche Krisenformen gibt es?
Unternehmen sind in der aktuellen dynamischen Geschäftswelt häufig mit Herausforderungen und Unwägbarkeiten konfrontiert, die sich auf ihre Geschäftstätigkeit, ihren Ruf und ihre langfristige Leistungsfähigkeit auswirken können. Um sich effektiv auf Krisensituationen vorzubereiten und angemessen darauf zu reagieren, ist es entscheidend zu verstehen, welche Krisenformen es eigentlich gibt.
Aufbau Krisenmanagement
Ein überlegtes Vorgehen ist entscheidend
Krisen können in vielfältigen Formen auftreten. Unabhängig von der Art einer Krise ist ein strukturiertes Krisenmanagement entscheidend, um die Auswirkungen zu minimieren und eine schnelle Erholung zu ermöglichen. So ist Krisenmanagement aufgebaut:
Frühzeitige Erkennung
Ein effektives Krisenmanagement beginnt mit der frühzeitigen Erkennung potenzieller Krisenherde. Dies erfordert eine kontinuierliche Überwachung interner und externer Umstände sowie ein proaktives Risikomanagement. Dies geht oftmals einher mit dem sogenannten “Issues Management”.
Richtige Reaktion
Sobald eine Krise identifiziert ist, ist eine schnelle und vor allem angemessene Reaktion entscheidend. Dies beinhaltet die Aktivierung eines Krisenteams, das die Situation bewertet, Entscheidungen trifft und Maßnahmen koordiniert.
Kommunikation
Die transparente und konsistente Kommunikation mit Stakeholdern ist ein Eckpfeiler des Krisenmanagements. Insbesondere der internen Krisenkommunikation kommt eine zentrale Rolle zu. Klare und ehrliche Informationen helfen, Unsicherheit zu reduzieren und das Vertrauen der Beteiligten zu stärken.
Lernen und Anpassen
Nachdem die Krise bewältigt ist, ist es wichtig, eine gründliche Nachbereitung durchzuführen. Indem analysiert wird, wie mit der Krise umgegangen wurde, können Unternehmen ihre Krisenreaktionsfähigkeit verbessern und sich besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.
Krisenkommunikation
Darum ist sie so wichtig
Um die Auswirkungen einer Krise so gering wie möglich zu halten, ist es notwendig, dass Führungskräfte ihre Mitarbeitenden durch gute Krisenkommunikation stetig informieren. Auf folgende Aspekte kommt es an:
- Zuverlässige und hilfreiche Botschaften, um die Mitarbeitenden in dieser unsteten Zeit informiert zu halten und vor allem mit gesicherten Informationen (statt Gerüchten!) zu versorgen.
- Geeignete digitale Werkzeuge, um aktuelle Informationen schnellstmöglich entsprechend zu verteilen und so beispielsweise auch Kolleg:innen ohne Schreibtisch-Arbeitsplatz – und damit in einer Krise oft direkt im Auge des Sturms – zu erreichen.
Krisenmanagement Checkliste
Vorbereitung ist das A und O
Eine Krisenmanagement-Checkliste ist im Krisenmanagement ein unverzichtbares Werkzeug, das Unternehmen dabei unterstützt, systematisch und strukturiert auf Krisensituationen vorbereitet zu sein. Wir stellen Ihnen unsere Checkliste für effektives Krisenmanagement vor und gehen auf die Maßnahmen je Phase ein.
Beratung im Krisenmanagement
Wie findet man die richtigen Ansprechpersonen?
Krisen sind für Unternehmen unvermeidliche Bestandteile des Geschäftslebens. Wie ein Unternehmen mit ihnen umgeht, kann über sein Schicksal entscheiden. In solchen Momenten kann die Unterstützung durch externe Expert:innen einer Krisenmanagementberatung einen entscheidenden Unterschied machen. Doch worauf kommt es dabei an und wie finde ich ein geeignetes Beratungsunternehmen?
Krisenmanagement für die Community
So gelingt es Schritt für Schritt
Auch für Communitys ist ein effektives Krisenmanagement von entscheidender Bedeutung, da die Dynamik und das Potenzial für Konflikte in virtuellen Umgebungen oft hoch sind. Hier kommt es auf folgende Schritte an:
Früherkennung von Problemen
Monitoring-Tools und -Mechanismen können eingesetzt werden, um potenzielle Krisenherde frühzeitig zu identifizieren. Dabei werden Diskussionen, Kommentare, Feedback und andere Interaktionen innerhalb der Community im Auge behalten, meist durch das Community Management.
Klare Richtlinien und Verhaltenskodex
Das Festlegen klarer Richtlinien, bspw. einer Netiquette, ist entscheidend, um den Mitgliedern der Community zu zeigen, welche Verhaltensweisen akzeptabel sind und welche nicht. Dies kann helfen, Konflikte zu vermeiden und ein positives Umfeld zu fördern, sodass es erst gar nicht zur Krise kommt.
Schnelle Reaktion
Im Krisenfall ist eine schnelle Reaktion wichtig, um die Ausbreitung von negativem Verhalten einzudämmen und das Vertrauen der Mitglieder zu wahren. Dies kann die Moderation von Beiträgen, das Entfernen von unangemessenem Inhalt oder das Eingreifen in Konfliktsituationen umfassen.
Transparente Kommunikation
Offene und transparente Krisenkommunikation sind entscheidend, um Vertrauen aufrechtzuerhalten und Missverständnisse zu vermeiden. Dies kann die Bereitstellung von klaren Erklärungen über getroffene Maßnahmen, die Einbeziehung der Community in Entscheidungsprozesse und regelmäßige Updates über den Status der Krise umfassen.
Nachbereitung und Lernen
Nachdem die Krise bewältigt ist, ist es wichtig, eine gründliche Evaluation durchzuführen, um zu verstehen, was schiefgelaufen ist und wie ähnliche Situationen vermieden werden können.
Krisenmanagement im Verband
Der richtige Umgang mit Krisen ist auch hier elementar
Verbände spielen eine wichtige Rolle für die Interessenvertretung und Zusammenarbeit ihrer Mitglieder. Doch auch Verbände sind nicht immun gegen Krisen, sei es durch interne Konflikte, externe Angriffe oder unvorhergesehene Ereignisse. In solchen Momenten ist ein effektives Krisenmanagement unerlässlich, um die Stabilität und den Zusammenhalt des Verbandes zu wahren.
Wie gelingt erfolgreiches Krisenmanagement?
Darauf sollten Sie achten
Der wahre Test für ein Unternehmen liegt nicht unbedingt darin, ob es Krisen vermeiden kann, sondern vielmehr, wie es auf sie reagiert. Erfolgreiches Krisenmanagement ist die Fähigkeit eines Unternehmens, in Zeiten der Turbulenz standhaft zu bleiben, angemessen zu reagieren und gestärkt daraus hervorzugehen. Wir werfen einen genaueren Blick darauf, was erfolgreiche Krisenbewältigung ausmacht und welche Strategien Unternehmen anwenden können, um die Herausforderungen zu meistern, die Krisen mit sich bringen.
Krisenmanagement als Beruf
Was machen eigentlich Krisenmanager:innen?
Rasches und adäquates Reagieren spielt für Unternehmen im Krisenfall eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund ist das Krisenmanagement zu einem spezialisierten Berufsfeld geworden, das Expertise, Erfahrung und eine Vielzahl von Fähigkeiten erfordert. Wir betrachten, was es bedeutet, Krisenmanager:in zu sein und welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten mit diesem Beruf verbunden sind.
Krisenmanagement Methoden
Strategien für eine effektive Krisenbewältigung
Ein durchdachtes Krisenmanagement erfordert den Einsatz bewährter Methoden und Krisenmanagement Strategien, um Krisen frühzeitig zu erkennen, schnell zu reagieren und langfristige Schäden möglichst gering zu halten oder gar zu vermeiden. Zu den grundlegenden Methoden gehören:
- Frühwarnsystemanalyse, bei der potenzielle Risiken durch kontinuierliche Überwachung und Datenanalyse identifiziert werden. Diese proaktive Methode kommt vornehmlich im Projektmanagement zum Einsatz und ermöglicht es Unternehmen, Krisenanzeichen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten.
- Szenarioplanung, bei der verschiedene Krisenszenarien durchgespielt und entsprechende Reaktionspläne entwickelt werden. Dadurch können Unternehmen flexibel auf unterschiedliche Krisen reagieren.
- Stakeholder-Kommunikation ist ebenfalls entscheidend: Eine klare, transparente und zielgerichtete Kommunikation mit allen betroffenen Parteien – ob Mitarbeiter, Kunden oder Öffentlichkeit – hilft, Vertrauen zu bewahren und Panik zu vermeiden.
- Notfallübungen und Krisensimulationen sind schließlich unerlässlich, um den Krisenplan regelmäßig zu testen und das Team auf den Ernstfall vorzubereiten.
Tools für das Krisenmanagement
Darum sind sie unerlässlich
Tools für das Krisenmanagement sind unerlässlich, um Unternehmen bei der Bewältigung von Schwierigkeiten zu unterstützen und ihre Resilienz zu stärken. Denn Tools bieten nicht nur die Möglichkeit, Krisensituationen zu überwachen und zu analysieren, sondern auch die Option, die Kommunikation zu koordinieren, Ressourcen zu verwalten und schnelle Entscheidungen zu treffen.
Fazit
Mit Krisenmanagement durch jede Herausforderung
Viele Krisen sind für Unternehmen unvermeidlich, aber durch ein effektives Krisenmanagement können Unternehmen die Auswirkungen minimieren und ihre Resilienz stärken. Eine klare Strategie, frühzeitige Erkennung, schnelle Reaktion und transparente Kommunikation sind Schlüsselelemente für erfolgreiches Krisenmanagement. Indem Unternehmen diese Grundsätze beherzigen und kontinuierlich verbessern, können sie die Auswirkungen einer Krise gering halten und Handlungsansätze für die Zukunft ableiten.
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Darin enthalten:
- Was bedeuten Krisenmanagement und Krisenkommunikation?
- Die Phasen der Krise kennen und meistern
- 10 Tipps für Ihr Krisenmanagement in der Community
- Input von Vivian Pein, Autorin und Beraterin, Gründungsmitglied des
BVCM (Bundesverband Community Management e. V. für digitale Kommunikation und Social Media)
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