Bitkom Start-up Mentalität

Im neuen „Bitkom Start-up Report 2016“ wurden Gründer in einer Onlineumfrage zu Themen wie Personal, Finanzierung und Standortbedingungen befragt. Aus den Ergebnissen ist eine Start-up Mentalität herauszulesen, die auf eine willensstarke Unternehmenskultur schließen lässt.

Willensstarke Start-up Mentalität

Die Start-ups in Deutschland arbeiten zielstrebig mit einer genauen Fokussierung auf das von ihnen vertriebene Produkt. Von diesen Charaktereigenschaften neu gegründeter Organisationen können sich so einige schon länger bestehende Unternehmen eine Scheibe abschneiden. Hinter den Zahlen und Fakten, die Bitkom durch die Onlineumfrage unter Gründern erhalten hat, lässt sich eine willensstarke Unternehmenskultur vermuten.

Start-ups als Beschäftigungsmotor

Die IT-Start-ups in Deutschland sind personaltechnisch nicht zu unterschätzen, denn sie haben sich hierzulande zu bedeutenden und anerkannten Arbeitgebern entwickelt. Durchschnittlich sind bis zu 15 Mitarbeiter bei neu gegründeten Unternehmen beschäftigt. Neueinstellungen in nächster Zeit sind dabei für sie nicht ausgeschlossen. Nur ein winziger Teil von 1% möchte in Zukunft Stellen abbauen. Dies zeigt unter anderem einen starken Glauben an das Unternehmen. Die Gründer sind davon überzeugt, auch in Zukunft ein festes Standbein auf dem Markt zu haben bzw. dieses weiter auszubauen und das Unternehmen durch Neueinstellungen zu vergrößern.
Fast die Hälfte aller Gründer gab allerdings an, Probleme zu haben, geeignetes Personal für ihre Unternehmen zu finden. Vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb Gründer sich nicht davor scheuen Mitarbeiter aus dem Ausland einzustellen und somit ihr Unternehmen ein Stück weit international zu machen. Daraus lässt sich auch ableiten, dass die Start-ups an einer Weiterverbreitung ihres IT-Produkts über die deutschen Grenzen hinaus interessiert sind.

Wege, geeignetes Personal zu finden

Ganze 76% der Unternehmensgründer setzen noch auf die altbekannte Mund-zu-Mund-Propaganda. Aber auch der Auftritt im Internet darf nicht zu kurz kommen. Wichtig sind deshalb zudem die eigene Webseite, Business-Netzwerke und Soziale Netzwerke, in denen es zur Veröffentlichung der zu besetzenden Stellen kommt. Die Start-up Mentalität ist modern, jedoch werden alte Methoden, die sich als erfolgreich erwiesen haben, nicht direkt abgeschrieben.

Finanzierungsprobleme werden durch Investoren gelöst

Junge Unternehmen müssen allerdings einigen Problemen gegenübertreten. So steht zum Beispiel nur 34% aller Start-ups ausreichend Kapital für die kommenden zwei Jahre zur Verfügung. 55% haben einen Kapitalbedarf von durchschnittlich 2,4 Millionen Euro.
Da ist es selbstverständlich, dass Start-ups nach Investoren suchen. 87% der Gründer ist es egal, ob ein Investor prominent ist oder nicht, die Hauptsache ist, dass er zum Produkt passt. Über die Hälfte aller Unternehmer würde sich aber über einen prominenten Investor freuen, da durch ihn die mediale Aufmerksamkeit für das Start-up gesteigert werden kann. Dies kann vor allem in der Anfangsphase des Unternehmens sehr von Vorteil sein.

Das Produkt im Mittelpunkt

Eines stellen die Gründer mit ihren Antworten an die Bitkom aber sicher: Ihr Produkt steht im Mittelpunkt des Unternehmens und das soll auch in Zukunft so bleiben. Viele sehen verständlicherweise die Bekanntheit eines Investors als einen positiven Nebeneffekt, auf den sie sich gerne stützen.
Ein weiteres Problem stellen potenzielle Kunden von IT Start-ups dar, die oft noch zu traditionell sind. Es ist deshalb schwer, sie von der eigenen, sehr modernen Software zu überzeugen. Eine weitere Hürde ist die allgemeine deutsche Bürokratie. Neben diesen am meisten genannten Problemen gibt es noch zahlreiche weitere zu meisternde Hürden, die es den Gründern nicht einfach machen.

Der Glaube an das eigene Produkt

Wie sie sehen, sind die Gründer allerhand Hemmnissen und Problemen ausgesetzt. Allerdings halten sie dennoch an ihrer Idee und dem daraus entstandenen Produkt fest. Sie sehen sich dazu in der Lage, trotz allem jetzt und auch in Zukunft auf dem Markt bestehen zu bleiben. Die Gründer glauben fest an das von ihnen vertriebene Produkt. Dies ist unter anderem daran zu erkennen, dass sie trotz der erheblichen Probleme planen, in naher Zukunft neue Mitarbeiter einzustellen, um sich so stetig zu vergrößern. Diese Start-up Mentalität ist wirklich beeindruckend und kann von vielen weiteren Unternehmen als Vorbild genutzt werden.

Gründe für eine Standortwahl außerhalb von Deutschland

Hier in Deutschland bestehen leider große Probleme hinsichtlich der Finanzierung des Unternehmens. Im Ausland, so gibt es die Mehrheit der Gründer an, sind die Finanzierungbedingungen um einiges besser. Zudem besteht weniger Regulierung und die Nähe zu potenziellen Kunden ist eher gegeben. Dies ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum ein Drittel aller Gründer, wenn sie, frei von äußeren Zwängen noch einmal den Standort Ihres Start-ups wählen könnten, die USA bevorzugen würden. Oft bestehen aber die äußeren Zwänge ganz einfach und die Probleme des eigenen Standorts müssen bekämpft werden. Davor schrecken die Gründer allerdings keineswegs zurück. Hier ist es an der Bundesregierung die Bedingungen für Gründer zu verbessern.

Start-ups streben nach mehr

Es ist klar, dass die Gründer eines Start-ups an der Weiterentwicklung, Veränderung und Vergrößerung ihres Unternehmens interessiert sind und sich dafür mit aller Kraft einsetzten. Ansonsten wären sie sicherlich auch nie auf die Idee gekommen, aus einer Idee heraus ein Unternehmen auf die Beine zu stellen. Diese Mentalität sollten auch die mittelständigen Unternehmen nicht verlieren. Es ist wichtig, dass diese enorme Motivation auch nach einigen Jahren im Business nicht verloren geht. Sind die Gründer oder Geschäftsführer eines Unternehmens motiviert, dann sind es auch die Mitarbeiter. Die Unternehmenskultur der Start-ups ist demnach eine ganz besondere.

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Bildquelle des Vorschaubilds: Foto von Flickr-User Thomas8047.

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