Am Montag wurde in der Pro 7-Show „Circus HalliGalli“ ein Spiel namens Shitstorm Roulette gespielt. Die Essenz: wer verliert muss einen fiesen Post über Facebook oder Twitter absetzen, der einen Shitstorm provoziert. Was aussieht wie medialer Selbstmord ist eine clevere Marketing-Strategie für Social Media. Wir haben gezählt, wie sich die Follower-Zahlen der Promis nach dem Shitstorm entwickelt haben.

„#Shitstorms als clevere Marketing-Maßnahme“:   Jetzt twittern

Wie man einen Shitstorm provoziert

Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf sind bekannt dafür, Dinge zu tun, die der Rest der Welt irgendwo zwischen richtig dumm und potentiell lebensgefährlich verorten würde. Auf den ersten Blick trifft das auch auf das „Shitstorm Roulette“ zu. Die Teilnahme der jungen Schauspielerinnen Palina Rojinski und Karoline Herfurth wirkt deshalb auf den ersten Blick karriereschädigend. Doch betrachten wir die Sache mal im Detail am Beispiel des Social Media Posts von Palina Rojinski. Die Schauspielerin musste folgenden Post in Facebook absetzen:

Natürlich waren viele Kommentare irgendwo zwischen negativ und schwer empört anzusiedeln. Trotzdem erreichte Rojinskis Post (Stand: 22 Stunden später) über 24.000 Likes, fast 2.600 Kommentare und wurde sogar rege geteilt. Andere Posts der Schauspielerin riefen weit weniger Reaktion hervor. Winterscheidt und Herfuhrt konnten ebenfalls überdurchschnittliche Interaktionsraten für sich verbuchen. Heufer-Umlauf löschte seinen Tweet bereits, da er sich um das politisch heikle Thema Mindestlohn drehte und heftige Reaktionen auslöste. In der Show äußerte die Schauspielerin, die seit Jahren mit dem Moderatoren-Duo Joko und Klaas zusammen arbeitet, Bedenken, sie können Fans verlieren. Doch weit gefehlt:

In der Show las sie die Zahl ihrer Fans vor: 591.483. Wie der Screenshot zeigt, konnte sie in weniger als einem Tag knapp 34.000 Menschen dazu bringen, ihre Seite mit einem „Like“ zu markieren. Die anderen Beteiligten gaben nicht genau an, wie viele Fans und Follower sie haben. Eine Entwicklung der Zahlen ist deshalb nicht im selben Umfang beurteilbar. Die Zahlen scheinen jedoch auch für die anderen zumindest leicht nach oben gegangen zu sein.

„Shitstorms als #SocialMedia-Segen“:   Jetzt twittern

Shitstorm als Möglichkeit Reichweite zu gewinnen

Das Beispiel zeigt: Die alte Weisheit, dass schlechte Werbung immer noch Werbung ist, trifft auch auf Social Media zu. Das zählt insbesondere für Facebook, wo es immer schwerer wird ohne Bezahlung die eigenen Fans und deren Freunde zu erreichen. Wie viele Fans erreicht werden berechnet Facebook durch einen Algorithmus. Hier zählt unter anderem, wie viele Likes, Kommentare und Shares vorherige Posts generieren konnten.

Das bedeutet, dass die Reichweite, die der eine „Shitstorm-Post“ erreichen konnte, sich auch auf die folgenden Postings auswirken wird. Rojinski wird zukünftig mit ihren Beiträgen mehr Fans und deren Freunde erreichen, auch ohne für Posts zu bezahlen.

Sollte ich jetzt auch einen Social-Media-Shitstorm provozieren?

Rojinski und Co. sind dafür bekannt, über die Stränge zu schlagen und sich ab und an unangemessen zu präsentieren. Deshalb wird ihnen viel verziehen, auch Aussagen, die bei jedem anderen ein NoGo wären. Als Seiten-Manager Ihrer Firma sollten Sie deshalb keinesfalls auf einen Shitstorm setzen. Diese Fälle zeigen, wie Shitstorms Unternehmen viel Zeit, Ressourcen und Ansehen kosten können. Der Fall zeigt jedoch, dass auch provokative Posts Vorteile mit sich bringen können und Risikobereitschaft belohnt wird.

Das Video aus der Sendung gibt es hier.


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Alle verwendeten Bilder sind selbst erstellte Screenshots

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