Mit Norths Treppenmodell Wissensmanagement verstehen
Schritt für Schritt von Daten zu Wissen zu Wettbewerbsvorteilen – so beschreibt das Treppenmodell von North Wissensmanagement. Verständnis über die Entstehung und die Auswirkungen von Wissen ist bedeutend, um Handlungsfelder für Ihre Organisation abzuleiten. Die Wissenstreppe kann dabei helfen zu verorten, wo Schwachstellen in der Verteilung und Speicherung von Wissen liegen. Sie zeigt außerdem, wo sowohl strategische als auch operative Wissensmanagement Methoden in der Organisation ansetzen können.
Wie entsteht Wissen?
Wissen ist nicht einfach so gegeben – es muss generiert werden. Wie Wissen entsteht, veranschaulicht North im ersten Teil seines Treppenmodells. Zeichen werden durch ein Ordnungssystem zu Daten. Indem diesen Daten ein Bedeutungskontext – etwa eine Beschreibung – zugewiesen wird, können Informationen entstehen. Diese Informationen werden individuell und kontextspezifisch verarbeitet und zweckdienlich vernetzt. Das heißt, einzelne Personen verarbeiten Informationen, um individuelles Wissen zu entwickeln. Wissen ist also immer an eine Person gebunden. Denn erst durch die Zuweisung der Informationen zu einem persönlichen Bezugssystem kann Wissen als solches bezeichnet werden.
Die Wissenstreppe nach North
Welche Auswirkungen hat Wissen?
Im zweiten Teil der Wissenstreppe beschreibt North, wie sich Wissen weiterentwickelt und welche Auswirkungen es hat. Wird das generierte Wissen auf einen bestimmten Anwendungsfall übertragen, so entsteht Können. Dieses Können manifestiert sich in expliziten Handlungen. Voraussetzung dafür: Das Wollen dieser Handlung. Eine Person kann beispielsweise wissen, wie ein Prozess funktioniert, aber diesen Prozess nicht selbst ausführen. Erst wenn die Person dazu bereit ist, das Wissen anzuwenden, kann Können und schlussendlich Kompetenz entstehen. Kann eine Organisation viele, einzigartige Kompetenzen vorweisen, ist sie wettbewerbsfähig. Damit ist die höchste Stufe auf Norths Treppenmodell erreicht. Die Treppe stellt also dar, wie Wissen (und das Managen von Wissen) letztendlich zu Wettbewerbsvorteilen führt.
Wissensmanagement mit Norths Treppenmodell gestalten
Im Modell werden zwei Arten von Wissensmanagement unterschieden: operatives und strategisches Wissensmanagement. Beide sollen ergänzend eingesetzt werden. Sie basieren auf der Annahme, dass sich von der Wissenstreppe Handlungsfelder ableiten lassen.
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Handlungsfelder des operativen Wissensmanagements
Das operative Wissensmanagement schreitet die Wissenstreppe von unten nach oben ab. Im Vordergrund steht die Frage: Wie wird individuelles Wissen in kollektives Wissen übertragen? Es untersucht den Prozess der Vernetzung von Wissen, Können und Handeln. Daraus sollen Maßnahmen zur Wissensentwicklung und zum Wissenstransfer hergeleitet werden. Operativ widmet man sich dementsprechend auch dem Schaffen von Systemen, die die Anwendung des erworbenen Wissens ankurbeln sollen. Anreize können beispielsweise Freiräume für Mitarbeitende oder Weiterbildungen sein.
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Handlungsfelder des strategischen Wissensmanagements
Im strategischen Wissensmanagement stellt man sich folgende Frage: Welches Wissen wird benötigt, um wettbewerbsfähig zu werden? Die Treppe wird von oben nach unten abgegangen. Dabei sollen Schwachstellen im Prozess der Wissensentwicklung und -anwendung gefunden werden. Immer zu berücksichtigen dabei: die Wissensziele der Organisation. Diese sollten sich aus den Unternehmenszielen ableiten und anhand von Kernkompetenzen und Kernprozessen bestimmt werden. Konkret wird im strategischen Wissensmanagement dann die Ableitung von Maßnahmen zur Verbesserung des Prozesses vorgenommen. Die Form dieser Maßnahmen sollte individuell für jede Organisation bestimmt werden. Denn so einzigartig wie die Organisation sollten auch deren Wissensziele sein.
Wissens- und Datenmanagement als Voraussetzung für den Erfolg
Damit die Treppe überhaupt erst „erklommen“ werden kann, ist eines notwendig: ein erfolgreiches Datenmanagement. Das fängt etwa bei speziellen IT-Lösungen an, die Wissensmanagement vereinfachen. Auf spezifischen Plattformen kann Wissen abgelegt, verteilt und ausgetauscht werden. Damit können Kompetenzen in der Organisation erweitert werden. Natürlich hängt Wissensmanagement nicht nur von einem solchen System ab. Eine Vielzahl an weiteren Faktoren und Best Practices übt einen Einfluss auf den Erfolg von Wissensmanagement aus. Sind Prozesse geregelt, fällt auch operatives und strategisches Wissensmanagement leichter.
Alle Stufen der Treppe gestalten
Damit Sie durch eine wissensorientierte Organisationsführung zur Wettbewerbsfähigkeit gelangen, sollten Sie auf allen Stufen des Treppenmodells ansetzen. Verorten Sie die Dinge, die gut laufen und solche, bei denen es noch Verbesserungsbedarf gibt. Versuchen Sie dann, explizite Methoden zur Verbesserung der Prozesse zu finden. Oft fehlt es Mitarbeitenden etwa an der Motivation, Ihr Können in Handeln umzusetzen. Das jedoch ist notwendig, wenn sich Kompetenzen entwickeln sollen. Hier sollten Führungskräfte eingreifen und den Mehrwert für die Organisation betonen.
Strukturiertes Wissensmanagement auf interaktiven Plattformen lässt darüber hinaus beispielsweise die Kontrolle von bestimmten Prozessen zu. Werden Informationen tatsächlich abgelegt, sodass sich individuelles und später auch kollektives Wissen überhaupt entwickeln kann? Behalten Sie immer den ganzen Prozess im Blick. Verschiedene Aspekte kommen als Störfaktoren für Wissensmanagement infrage. So auch die Organisationskultur. Sind Mitarbeitende nicht dazu bereit, Wissen auszutauschen und miteinander zu arbeiten, sind Bemühungen hinfällig.
Verstehen alle Organisationsmitglieder die Mehrwerte von Wissensmanagement, fallen weitere Schritte einfacher. Mit vorausschauendem Handeln im Sinne der Wissenstreppe können Sie maßgeblich beeinflussen, wie erfolgreich das Wissensmanagement in Ihrer Organisation abläuft. Mahr dazu erfahren Sie in unserem Blogpost “Wie Sie Ihre Organisation auf Wissensmanagement vorbereiten”
Fazit: Stufe für Stufe zum Erfolg
Die Wissenstreppe von North ist ein einfaches Modell, das alle schnell verstehen können, gleichzeitig fasst es auch übersichtlich zusammen, wie ein so komplexes Thema wie die Entstehung von Wissen sich positiv auf eine Organisation auswirkt. Auch wenn in der Realität die Abläufe und Prozesse deutlich komplizierter sind als in diesem Modell, lässt es sich dennoch gut als Orientierung nutzen. Dadurch wissen Sie nicht nur, wie Wissen überhaupt entsteht, sondern auch wie es genutzt werden kann für den langfristigen und nachhaltigen Erfolg Ihrer Organisation.
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